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Breitspurbahn – Einen Tag nach der Wahl wurde der Umweltbericht veröffentlicht!
Mit 30. September 2019 ging das Ergebnis des SP-V Verfahrens (Strategischen Prüfung Verkehr) für die Breitspurbahn in Auflage. Es kann sich jeder einen Reim daraus machen, warum dieses Verfahren genau einen Tag nach der Nationalratswahl in Auflage ging! Offensichtlich wollte man in unserer Region erst einmal die Wahlen abwarten und dann mit der „Wahrheit“ unter dem Tisch hervorkriechen!
Wenn Ihr genaueres wissen wollt setzt euch mit dem nachstehenden Link (und vor allem den Dokumenten, welche sich am Ende auf dieser Homepage befinden) auseinander: https://www.bmvit.gv.at/verkehr/gesamtverkehr/strategische_pruefung/pruefungen/wien_kittsee.html
Die Pläne für die Verlängerung der Breitspurbahn und fünf mögliche Standorte für das Terminal: Die nur für den Güterverkehr vorgesehene Breitspurstrecke deren genaue Strecke noch immer nicht genannt wird soll eingleisig mit dem fixen Grenzübertrittspunkt in Kittsee ausgebaut werden. Das dazu gehörige Terminal braucht eine Fläche von 150 Hektar und ein Logistikzentrum in gleicher Größe – in Summe also 300 Hektar. Das sind rund 430 Fußballfelder welche Bodenversiegelt werden!
Standortalternative 1: Südwestlich gelegen, mit den betroffenen Gemeinden Reisenberg, Mitterndorf a.d. Fischa, Gramatneusiedl und Götzendorf - eingegrenzt von der Bahnstrecke Gramatneusiedl-Wampersdorf im Nordwesten, der Ostbahn und der B60. Ein Terminal würde einen „schweren Eingriff“ darstellen, die Kosten werden auf 2,1 Milliarden Euro geschätzt.
Standortalternative 2: Nahe zu Wien, mit den betroffenen Gemeinden Zwölfaxing, Ebergassing, Wienerherberg und Rauchenwarth - nördlich beziehungsweise entlang der Ostbahn, eingegrenzt durch die B10 im Norden und die B60 im Osten. Der Raum liegt in der Nähe des Güterterminals Wien Süd, des Zentralverschiebebahnhofs, des Hafens und des Flughafens. Die Kostenschätzung liegt bei rund 2 Milliarden Euro.
Standortalternative 3: Westlich von Bruck an der Leitha gelegen, mit den betroffenen Gemeinden Margarethen am Moos, Gallbrunn, Stixneusiedl, Trautmannsdorf a.d. Leitha und Sarasdorf - eingegrenzt im Westen von der B60 und im Norden von der B10. Aufgrund der Nähe zum Siedlungsgebiet ist eine „erhebliche Lärmbelastung zu erwarten“. Kostenpunkt rund 2,3 Milliarden Euro.
Standortalternative 4: Im Osten des Untersuchungsraums gelegen, mit den betroffenen Gemeinden Parndorf, Zurndorf, Nickelsdorf und Friedrichshof - ein Terminal an dieser Stelle würde einen „vergleichsweise starken Eingriff“ darstellen, weil es „in keinem Bezug zu den dortigen Nutzungen“ steht. Die teuerste Variante wird auf rund 2,4 Milliarden Euro geschätzt.
Standortalternative 5: Östlich und nahe am Grenzübertrittspunkt bei Kittsee gelegen, mit den betroffenen Gemeinden Potzneusiedl, Deutsch Haslau, Prellenkirchen, Pama und Gattendorf - die Errichtung des Terminals würde einen „starken Eingriff“ darstellen, dennoch wären die negativen Auswirkungen durch die Strecke vergleichsweise „gering“ – Kostenpunkt 2,3 Milliarden Euro.
Die Empfehlung aus dem Dokument: Laut Umweltbericht ist Standort 2 die beste der untersuchten Alternativen. Zwar mit „negativen ökologischen“, aber auch mit den „stärksten positiven“ Wirkungen. Empfohlen wird auch die Alternative 5. Im Gegensatz zu den Alternativen 1, 3 und 4, wo die negativen gegenüber den positiven Wirkungen überwiegen.
Quelle: Umweltbericht gem. § 6 SP-V-Gesetz
Untersucht wurde ebenfalls eine Nullvariante: Aus jener geht jedoch lediglich hervor, dass diese zu keinen positiven Impulsen für die Volkswirtschaft oder die regionale Wirtschaft beiträgt! Allerdings sind keine negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt oder das Naturerbe zu erwarten, jedoch wird aufgrund des zusätzlich zu erwartenden Straßengüterverkehrs mit Auswirkungen seitens Lärm und Luftverschmutzung gerechnet. Die Kosten werden allerdings nur auf 197 Mio. Euro geschätzt!
Genau dies ist für uns nicht ganz nachvollziehbar, denn es wurde die von uns bereits mehrmals vorgeschlagene Variante „Ausbau des bestehenden Verladeterminals in Košice“ ausbauen und gleich die Normalspur in unseren Raum zu legen wieder nicht beleuchtet oder geprüft! Diese nicht geprüfte Variante hätte aus meiner Sicht folgende Vorteile:
- Keine unnötige Bodenversiegelung von weiteren 430 Fußballfeldern
- Errichtung einer Normalspur anstelle Breitspur somit auch billiger
- Normalspur zwischen Košice und Raum Wien kann auch für anderen Bahnverkehr genutzt werden
- Wirtschaftlicher Aufschwung auch in der Ostslowakei (Fördergebiet laut EU)
- Direkte Anbindung der mittels Bahnnormalspur an den Güterterminal Wien Süd, den Zentralverschiebebahnhof, den Hafen und den Flughafen
- Somit insgesamt weniger LKW Verkehr auf der A4
- Da der Güterterminal Wien Süd derzeit noch immer nicht ausgelastet ist können dort die Waren für die regionale Wirtschaft auf LKW verladen werden denn dort besteht bereits eine hochrangige Straßenanbindung
- Die Wertschöpfung ist aufgrund der Beteiligung der ÖBB zu ¼ an dem Projekt ebenfalls gegeben
- Insgesamt weniger negativer Einfluss auf Bevölkerung, Natur und Umwelt
Somit kann es nur heißen:
Wenn wir das Projekt verhindern möchten ist es wichtig, dass von möglichst vielen unabhängigen Stellen und Gemeinden aber auch Privatpersonen Stellungnahmen zum SVP-Verfahren an das BMVIT und die ÖBB Infra einlaufen!
Wir, als LIPA, die „Bürgerinitiative gegen die Breitspurbahn“ als auch die „Gemeinde Parndorf“ werden eine gemeinsame Stellungnahme gegen diesen Wahnwitz vorbereiten, um diese fristgerecht bis zum 12. November einbringen zu können.
WIR KÄMPFEN WEITER GEGEN DIESEN IRRSINN IN DER REGIEON!